Alles spricht für den wirtschaftlichen Erfolg des Semestertickets
10.09.2014
Alles spricht für wirtschaftlichen Erfolg des Semestertickets
Die Münchner Studierenden kritisieren die Aussagen von S-Bahn-Chef Bernhard Weisser und MVG-Chef Herbert König, wonach die Einführung des Semestertickets möglicher Grund für ausbleibende Mehreinnahmen sei. „Das Semesterticket ist und bleibt ein voller Erfolg“, so Alexander Blaut, Sprecher des AK Mobilität. Das zeige sich auch daran, dass bereits im ersten Jahr nach der Einführung fast 70% der Münchner Studierenden die IsarCard Semester erwerben. Der MVV hat im Vorfeld kalkuliert, dass bei einer Käuferquote von 72% nicht mit Mindereinnahmen zu rechnen ist.
„Durch das Semesterticket kann es keine Mindereinnahmen geben, die nicht ausgeglichen werden. Für mögliche Defizite greift die Ausfallgarantie der Stadt München, die bislang kaum angetastet wurde“, betont Sebastian Biermann, Vorsitzender des Fachschaftenrates der TU München. Ohne handfeste Belege, aus denen auch das Fahrverhalten der Studierenden hervorgeht, sei es unseriös, das Semesterticket für fehlende Mehreinnahmen verantwortlich zu machen.
Möglicher Grund für Rückgänge beim Verkauf des Single-Tagestickets könnte u.a. die gleitende Gültigkeitsdauer bei den Wochen- und Monatskarten sein. „Sperrungen der Stammstrecke, Zugausfälle wegen Serienfehler sowie die Großbaustelle auf der U6 mit Schienenersatzverkehr lassen den einen oder anderen potentiellen Fahrgast auch mal auf eine Tageskarte für den ÖPNV verzichten“, so Andreas Balzer, Vorsitzender des Studierendenparlaments der Hochschule München.
Bei hohen Mieten und Lebenshaltungskosten bleibt ein bezahlbares Semesterticket für die Studierenden unabdingbar. Es ermöglicht vielen Studierenden erst, zu weit voneinander entfernten Studienstandorten zu gelangen. Die Studierenden sind an konstruktiver Zusammenarbeit interessiert und setzen weiterhin auf die Unterstützung des Oberbürgermeisters Dieter Reiter und der MVV. Von MVG und S-Bahn München hätten sie sich statt unhaltbarer Schuldvorwürfe mehr Transparenz bei den Verkaufszahlen und Kalkulationen erhofft.
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