Studierendenvertretungen von LMU und TUM unterstützen die Forderungen von Fridays For Future
28.09.2019
München. Bereits 1972 zeigte der Club of Rome in seiner Studie über die Grenzen des Wachstums* konkrete existenzbedrohende Szenarien auf. Trotz Gegensteuern von Wirtschaft und Politik zeigen sich heute, 50 Jahre später, kaum Wirkungen. Wir verantworten weiterhin das gegenwärtige Massensterben in der Tier- und Pflanzenwelt als auch den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur. Der Weltklimarat (IPCC) mahnt uns deutlich zur Verhaltensänderung bei Ernährung, Konsum und Ressourcenverbrauch**. Trotzdem emittiert die globale Bevölkerung jedes Jahr mehr CO2-Äquivalente als im Vorjahr. Um den Bedrohungen des Klimawandels zu entgehen, bedarf es jetzt einer drastischen Reduktion unserer derzeitigen Emissionen und konsequente Maßnahmen, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft garantieren zu können.
Tausende Schüler*innen haben das erkannt und gehen inspiriert von Greta Thunberg jeden Freitag auf die Straße, um für diese Rechte zu demonstrieren. Mit Forderungen*** wie der Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles oder dem Ausstieg aus dem Kohlestrom bis 2030 möchte Fridays For Future Politiker*innen zu dringend notwendigem Handeln bewegen.
Auch an die Stadt München stellten die Aktivist*innen der Jugendbewegung Ende Juni 31 konkrete Forderungen****. Demnach solle die bayerische Landeshauptstadt bis 2035 CO2-frei und bis 2025 innerhalb des mittleren Rings autofrei werden. Dafür sollen der ÖPNV und Radverkehr ausgebaut werden. Die Umsetzung dieser Vorschläge würde für die Region einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und München in eine Vorbildrolle für Großstädte setzen.
Um ein Zeichen der Solidarität zu setzen und den Forderungen von Fridays For Future Nachdruck zu verleihen, haben die Studierendenvertretungen der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) beschlossen, die Forderungen der Jugendbewegung ideell zu unterstützen. Somit stellen sie sich vertretend für etwa 90.000 Studierende hinter jene nationale und regionale Forderungen an die Regierenden. „Die offizielle Unterstützung von FFF ist ein bedeutender Schritt und ein wichtiges Signal an die Politik“, erklärt Valentin Costa, Leiter des Umweltreferats der Studierendenvertretung der LMU. „Wenn sich die Studierendenvertretungen von zwei der größten Unis Deutschlands mit der Jugendbewegung solidarisieren, gibt ihr das nochmal gewaltigen Rückenwind“.
Unsere Universitäten, welche wissenschaftliches Arbeiten und anspruchsvolle Lehre vereinen, sind Einrichtungen, denen aufgrund ihrer Erkenntnisse und Außenwirkung große Bedeutung zugesprochen wird. Daher ist es wichtig, dass sich Studierende zum derzeit fortschreitendem Klimawandel positionieren und die öffentlichen Diskussion anregen. “Mit der Unterstützung der FFF-Forderungen findet nun eine deutliche Positionierung statt”, so Max Hoffmann, Referent für Umwelt an der TUM. “Dies bestärkt zudem erneut die Dringlichkeit des politischen und wirtschaftlichen Handlungsbedarfs beim globalen Umweltschutz.”
Die Wissenschaft ist sich einig, dass der menschengemachte Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten verheerende Folgen haben wird, wenn wir unsere Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nicht entsprechend anpassen. Eine lebenswerte Zukunft ist noch möglich – wenn wir schnell und entschieden handeln.
* Meadows, D., Meadows, D., Zahn, E. & Milling, P. (1972). Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt.
** International Panel on Climate Change (2019). Climate Change and Land: an IPCC special report on climate change, desertification, land degradation, sustainable land management, food security, and greenhouse gas fluxes in terrestrial ecosystems. [28.08.2019].
*** Siehe Webseite von Fridays for Future [28.08.2019].
**** Wetzel, J. (2019). “Fridays for Future”-Aktivisten stellen 31 Forderungen an München. Süddeutsche Zeitung. [16.08.2019].
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