Konvent der Fachschaften
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Kein Platz für Antisemitismus an der LMU

19.01.2024

Ein Link zur Aufzeichnung des Pressetermins der Studierendenvertretung am 24. Januar 2024 ist hier zu finden. Im Folgenden steht der im Konvent der Fachschaften verabschiedete Originaltext des Statements.

Öffentliches Statement der Studierendenvertretung der LMU: Kein Platz für Antisemitismus an unserer Universität

Dieses Statement dient der Aufarbeitung eines Vorfalls am 6. Dezember 2023, der sich während eines Protests vor dem Hauptgebäude der LMU ereignet hat. Es soll unter keinen Umständen als Stellungnahme zum Nahostkonflikt gewertet werden. Die Studierendenvertretung sieht sich nicht qualifiziert, zum Nahostkonflikt Stellung zu beziehen. Antimuslimischer Rassismus ist wie Antisemitismus eine Art der Diskriminierung, die wir unter keinen Umständen tolerieren können und werden.

Die Studierendenvertretung der LMU verurteilt Antisemitismus an unserer Universität. Wir Studierenden stehen gegen den Hass und die Verbreitung von Vorurteilen, die Juden*Jüdinnen momentan entgegenschlagen. Seit dem 7. Oktober 2023 verzeichnet die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus mehrere hundert antisemitische Vorfälle in Deutschland. Nach Tatort kategorisiert fanden diese am dritthäufigsten in öffentlichen Gebäuden statt, zu denen auch die Räumlichkeiten der LMU gehören1.

Antisemitismus ist schon immer Alltag für Juden*Jüdinnen in diesem Land und damit auch an unserer Universität. Ein Transparent, welches auf einer Kundgebung gezeigt wurde, die am 6. Dezember am Geschwister-Scholl-Platz stattgefunden hat, zeigt das. Auf diesem waren die Worte „Freiheit für Palästina oder Intifada bis zum Sieg“ zu lesen2. Zur Einordnung: Während der zweiten Intifada hat es alleine etwa 140 Selbstmordattentate gegen Juden*Jüdinnen und schwere militärische Auseinandersetzungen mit tausenden Toten auf beiden Seiten gegeben. Die Assoziation, dass dieses Transparent einen expliziten Gewaltaufruf darstellen sollte, liegt nahe. Aufrufe zur Gewalt sowie Verherrlichung oder Verharmlosung derselben, egal ob gegen Juden*Jüdinnen oder den Staat Israel, verurteilen wir.

Wir verurteilen jede Form von Hass und Diskriminierung. Im Zusammenhang mit der derzeitigen Lage stellen wir uns daher entschlossen gegen Antisemitismus und verurteilen auch klar antimuslimischen Rassismus, der zugenommen hat. Um Fällen wie dem am 6. Dezember entgegenzuwirken, laden wir zu einem Pressestatement der Studierendenvertretung in Unterstützung für jüdische Studierende am 24. Januar 2024 um 12:00 am Geschwister-Scholl-Platz ein, um ihnen den Rücken zu stärken und Antisemitismus in die Schranken zu weisen.

1: Bundesverband RIAS e. V.: Antisemitische Reaktionen auf den 07. Oktober
2: Screenshot 1, Screenshot 2