Konvent der Fachschaften
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Tipps und Wünsche für den Umgang mit LGBTQIA*+ Studierenden

Ein respektvoller Umgang an der Universität ist Voraussetzung für eine wertschätzende und produktive Studienerfahrung. Missverständnisse ergeben sich häufig unbeabsichtigt, lassen sich mit etwas Kontext aber vermeiden. Deshalb sind in folgendem Dokument einige Anhaltspunkte für den diskriminierungsvermeidenden Umgang mit queeren Personen für den universitären Alltag gesammelt.

Diese Sammlung ist in keinem Fall vollständig und ist nicht auf alle Bereiche und Situationen gleich anwendbar. Sie ist vielmehr als ein Anstoß zu verstehen, das eigene Handeln im Umgang mit queeren Menschen zu reflektieren und diese Perspektive besser zu verstehen.

Machen Sie sich bewusst, dass in wahrscheinlich jeder Ihrer Lehrveranstaltungen queere Personen anwesend sind, auch wenn diese nicht geoutet oder vokal zu queeren Themen sind. Queerness ist nicht von außen zu erkennen.


Eine inklusive Ansprache in Wort und Schrift ist eine gute Voraussetzung für ein positives und konstruktives Lehr- & Lernumfeld. Sie können Offenheit und Respekt vor der Geschlechtsidentität ihrer Mitmenschen einfach vermitteln, indem Sie sich mit den von Ihnen verwendeten Pronomen vorstellen und andere ermutigen, dies ebenso zu tun. Auch können Sie diese zur Signaturzeile ihrer E-Mails hinzufügen. Dabei helfen Sie dies zu einem selbstverständlichen Teil von Vorstellungen zu machen und nehmen dabei die Aufmerksamkeit und den Erklärungszwang von Einzelpersonen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität dazu gezwungen sind.

Fragen Sie Studierende vor Veranstaltungsbeginn - am besten über E-Mail - wie sie angesprochen werden wollen, um Zwangsoutings zu verhindern. Die Namen, die auf allen Kurslisten geführt werden, müssen an der LMU dem Personalausweis entsprechen. Momentan sind amtliche Namensänderungen für trans* Personen nur nach einem sehr zeit- und kostenaufwändigen Prozess möglich, weshalb viele innerhalb der Universität täglich mit ihrem Deadname (falschen Vornamen) konfrontiert werden. Das kann für Betroffene sehr schmerzhaft und traumatisch sein. Deshalb ist es als Teil eines respektvollen Umgangs notwendig, dass Sie sich erkundigen und die Namen und Pronomen der Studierenden anerkennen und richtig verwenden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Pronomen eine Person verwendet, oder wie bestimmte Pronomen verwendet werden, können Sie natürlich auch den vollen Namen dieser Person verwenden.

Wenn Sie Kurslisten vorlesen, rufen Sie die Studierenden mit Vor- und Nachnamen auf, statt mit “Frau/Herr”. Im Schriftverkehr können Sie beispielsweise “Guten Tag” anstatt “Sehr geehrte*r Frau/Herr” schreiben.

Vermeiden Sie stereotypisierende oder pathologisierende Beispiele und Formulierungen; das beinhaltet z.B. die Annahme, dass Sexualität und Geschlechtsidentität eine “Entscheidung zu einem Lebensstil” sind, alle Menschen ein Bedürfnis nach romantischen oder sexuellen Beziehungen haben, oder dass mit einer queeren Identität bestimmte Verhaltensweisen einhergehen.
Gehen Sie auf Kritik und Wünsche Ihrer Studierenden konstruktiv ein. Versuchen Sie nachzuvollziehen, warum Kritik geübt wurde und reflektieren Sie darüber, bevor Sie sich persönlich angegriffen fühlen.

In vielen Fachbereichen sind queere Ansätze Teil der aktuellen Forschung und eine Auseinandersetzung damit erweitert die Vielfalt der Perspektiven. Beziehen Sie deshalb LGBTQIA*+-Themen in Ihren Unterricht ein und behandeln Sie diese nicht als seltene “Kuriosität” oder Nischenbereich, die sich Studierende nur bei eigenem Interesse selbst erarbeiten können.

Outen Sie Studierende nicht öffentlich.

Sollten Sie allgemeine Fragen zu LGBTQIA*+ -Themen haben, melden Sie sich gerne und jederzeit bei dem Queer-Referat (queer@stuve.uni-muenchen.de). Bei persönlichen Fragen an spezifische Personen, wenden Sie sich bitte unter vier Augen und respektvoll an die betreffende Person.

Queerness ist nur eine Facette von Diversität und möglicher Diskriminierung. Seien Sie sich anderer Dimensionen, wie beispielsweise sozialer und ethnischer Herkunft, körperlicher und geistiger Befähigung, religiösen Hintergrunds etc., bewusst.
Auch wenn einmal ein Fehler gemacht wird, lässt sich darüber hinwegkommen. Wichtig ist, dass reflektiert damit umgegangen wird und wir ein positives Miteinander schaffen.

 

(Erklärung “queer”: Alle Menschen, die sich nicht als cis-geschlechtlich und/oder heterosexuell identifizieren. Somit kann “queer” als Überbegriff für alle LGBTQIA*+ (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, queer, inter*, asexuell und andere) Menschen gelten. Es ist auch als selbstständiges Identitätslabel gültig.)

 

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Tips and Wishes for Dealing with LGBTQIA*+ Identities at the University

Respectful and considerate conduct at university is key for a productive and appreciative study experience. Misunderstandings often arise unintentionally but can be avoided with a little context and information. To provide some of that context, this document was compiled with a few pointers for avoiding discrimination against queer people in everyday university situations.
This collection is in by no means exhaustive and can not be applied to all contexts or situations in the same way. Rather, it is meant as an invitation to reflect on your behaviour towards queer people and to better understand that perspective.

Be aware that there are probably queer people present in all of your classes, even if they are not outed or vocal on queer topics. Queerness is not distinguishable by outward appearance.

Addressing students inclusively (both face to face and in written communication) is a good baseline for a positive and constructive teaching and learning environment. You can easily signal openness and respect towards the gender identity of others by by introducing yourself with the pronouns you use and encouraging others to do the same. You can also add them to the signature line of your emails. In doing so, you help make this a natural part of introductions and, in the process, take the attention and pressure to explain away from individuals who are forced to do so because of their gender identity or expression.

To avoid forcefully outing someone, ask students how they want to be addressed before the class starts. This is most easily done in a short email. All names on course rosters at LMU have to correspond with the one on a ID card or passport. Under current law, official name changes for trans* people are only possible after a very time-consuming and expensive process. So many trans* students are confronted with their deadname (wrong first name) daily. This can be very painful and traumatising for those affected. Because of that it is integral to ask for, respect and correctly use the correct name and pronouns of students.

If you are not sure what pronouns a person uses or how to use them you can always use the full name of that person.

If you read course lists call the attendees by their first and last names instead of using “Mrs/Mr”. In correspondence you can also just use a person’s full name.

Avoid examples or phrasings that stereotype or pathologise queer identities; that includes, for example, assuming that sexuality and gender are “lifestyle choices”, that all people have a need for romantic or sexual relationships, or that queer identities inherently lead to certain behavioural patterns.

Respond constructively to criticism and requests from your students. Try to understand why criticism was made and reflect on it before you feel personally attacked.
In many fields queer approaches are part of current research, and engaging with them broadens the diversity of perspectives. Therefore, include LGBTQIA*+ issues in your teaching and do not treat them as a rare "curiosity" or niche area that students can only explore on their own if they are interested.

Do not publicly out students.

If you have general questions concerning LGBTQIA+* topics don’t hesitate to ask the Queer-Referat (queer@stuve.uni-muenchen.de). For personal questions toward specific people, please address them privately and respectfully.

Queerness is only one aspect of diversity and potential discrimination. Be aware of other dimensions such as social an ethnic backgrounds, bodily and mental ability, religious context etc.

Even if a mistake is made, there are ways to move beyond it. The important thing is to deal with it in a reflective way and to create a positive atmosphere of togetherness.

 

Explanation “queer”: all people who do not identify as cis-gender and/or heterosexual. Thus “queer” can be an umbrella term for all LGBTQIA*+ (lesbian, gay, bisexual, trans*, queer, inter*, asexual and others) people. It can also be used as an independent label.  

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